Alterspsychiatrie

Neben einer breiten Palette an Erfahrungen sowie oft belastenden Lebensgeschichten treten mit zunehmendem Alter auch körperliche Erkrankungen und Verlusterlebnisse auf. Diese Summe an psychosozialen Faktoren kann schließlich zu psychiatrischen Beschwerden führen. So können etwa Verluste oder Traumata die Entwicklung von affektiven Störungen (Depression, Angst, Schmerzverstärkung) im Alter begünstigen.

Ein weiteres Problemfeld stellt die Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit dar, die bis zur Demenz fortschreiten kann. Häufig sind jedoch kognitive Einschränken nicht auf eine demenzielle Entwicklung, sondern auf eine – vielleicht noch versteckte – Depression zurückzuführen. Eine genaue diagnostische Abklärung ist hier empfehlenswert. Durch eine zielgerichtete Therapie kann die Lebensqualität verbessert, bzw. länger erhalten werden.

Eine psychiatrische Erkrankung älterer Personen stellt auch für das gesamte familiäre Umfeld eine Herausforderung dar. Deshalb ist besonders Augenmerk auf die Einbindung betreuender Familienmitglieder und etwaiger pflegender Personen zu richten.

Zudem muss die Medikation und deren Dosierung an die bestehende körperliche Verfassung und unter Berücksichtigung möglicher Wechsel- und Nebenwirkungen an vorbestehende Medikamente angepasst werden. Das verlangt eine intensive Beschäftigung mit den Besonderheiten der Alterspsychiatrie. Die entsprechenden Erfahrungen sammelte ich an der Alterpsychiatrischen Abteilung LKH Südwest Standort Süd (vormals LSF).